Gebärmutterspiegelung: Was passiert bei dem Eingriff?

Gebärmutterspiegelung: Arzt führt eine Untersuchung durch
Warum macht man eine Gebärmutterspiegelung?
© Unsplash/ National Cancer Institute

Bei einer Gebärmutterspiegelung wird die Gebärmutter mit einer Kamera untersucht – auch kleinere Eingriffe sind bei einer Hysteroskopie möglich. Hier liest du, wann die Untersuchung gemacht wird, wie sie abläuft und welche Risiken es gibt.

Was ist eine Gebärmutterspiegelung?

Eine Gebärmutterspiegelung wird auch als Hysteroskopie bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren, bei dem eine Kamera über die Scheide bis in das Innere der Gebärmutter eingeführt wird.

Was kann man bei einer Gebärmutterspiegelung erkennen?

Ähnlich wie bei einer Magen- oder Darmspiegelung kann hier die Gebärmutter genau angeschaut werden. Kleine Wucherungen oder ähnliche Verwachsungen können während des Verfahrens nicht nur entdeckt, sondern auch gleich entfernt werden.

Warum macht man eine Gebärmutterspiegelung?

Es gibt viele verschiedene Gründe, wieso eine Hysteroskopie durchgeführt wird. Oft sind ungeklärte Problematiken wie starke Blutungen, unspezifische Unterleibsschmerzen, ungewollte Kinderlosigkeit oder Ähnliches der Grund für die Gebärmutterspiegelung.

Unter anderem können bei der Behandlung Myome, Polypen, Verwachsungen der Gebärmutter sowie Septen, also angeborene Trennwände in der Gebärmutter, entdeckt und entfernt werden. Auch Hinweise auf bösartige Veränderungen können mithilfe der Spiegelung entdeckt werden.

Wenn du mit der Kupferspirale verhütest und sich deine Spirale gelöst hat oder verrutscht ist, kann sie mit einer Hysteroskopie auch gesucht und entfernt werden.

Wann kann eine Hysteroskopie nicht durchgeführt werden?

Laut dem Bundesverband für Ambulantes Operieren wird bei Schwangeren oder Frauen, die eine Entzündung im Genitalbereich haben, sowie bei einem bestehenden Krebsverdacht im Genitalbereich keine Gebärmutterspiegelung durchgeführt.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Behandlung sollte nach der Regelblutung, aber vor dem Eisprung stattfinden – vor allem bei Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus kann hier die Planung schwierig werden.

Der Eingriff kann ambulant oder stationär durchgeführt werden – in der Regel wird die Gebärmutterspiegelung unter Vollnarkose durchgeführt. Jedoch kann auch eine lokale Betäubung genutzt werden.

Nach der Narkose wird ein Spekulum (das kennst du von deinen Frauenarzt-Untersuchungen) eingeführt. So wird der Muttermund sichtbar. Das sogenannte Hysteroskop – ein dünner Stab mit einer Kamera – wird über die Scheide in die Gebärmutter eingeführt.

Grafik: Gebärmutterspiegelung

© BruceBlaus / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

Mit Kohlendioxid-Gas oder sterilisiertem Wasser wird die Gebärmutter geweitet, damit das Innere besser sichtbar ist.

Jetzt wird die Gebärmutter untersucht. Soll Gewebe entnommen oder entfernt werden, wir ein weiteres kleines Werkzeug eingeführt, dass schneidet und gleich danach die Schnittstelle verödet.

Wie lange dauert eine Gebärmutterspiegelung?

Die Hysteroskopie ist eine relativ kurze Behandlung. Je nachdem, ob Gewebe entnommen oder entfernt wird, dauert der Eingriff zwischen 15 und 45 Minuten.

Was passiert nach der Behandlung?

Nachdem du aus der Narkose aufgewacht bist, wirst du noch eine Zeit lang beobachtet und dann darfst du in der Regel auch gleich nach Hause. In den ersten 24 Stunden nach der Behandlung sollte jemand bei dir sein falls Komplikationen auftreten. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Etwa drei Wochen nach der Gebärmutterspiegelung solltest du auf Schwimmbad- und Sauna-Besuche verzichten. Auch Geschlechtsverkehr wird in dieser Zeit nicht empfohlen.

In den ersten Tagen sind leichte Unterleibsschmerzen sowie Blutungen völlig normal. In den Wochen nach der Behandlung kann auch brauner Ausfluss vorkommen.

Vor dem Eingriff bekommst du allerdings genaue Informationen von deinem Arzt, was normal ist und bei welchen Symptomen du einen Arzt aufsuchen solltest. Halte dich genau an die Anweisungen deines Arztes, um das Risiko für Komplikationen wie Infektionen zu verringern.

Risiken einer Hysteroskopie

Grundsätzlich gilt die Behandlung als sehr risikoarm. Verletzung der Gebärmutter oder Eileiter durch das Hysteroskop sind sehr unwahrscheinlich.

Da es hierbei jedoch um einen medizinischen Eingriff handelt, kann es zu Infektionen und Blutungen nach der Gebärmutterspiegelung kommen. Auch die Narkose bzw. Betäubung kann zu Beschwerden wie Kreislaufproblemen führen.

Vor dem Eingriff wird dir dein Arzt aber genau erklären, welche Risiken es gibt.

Wer bezahlt die Behandlung?

Eine Gebärmutterspiegelung, die als medizinisch notwendig eingestuft wird, wird in der Regel von der Krankenkasse bezahlt. Das ist zum Beispiel bei Myomen oder Polypen, sowie nach einer Fehlgeburt der Fall.

Soll die Hysteroskopie beispielsweise den Grund für eine Kinderlosigkeit herausfinden, kann es sein, dass die Krankenkasse die Behandlung nicht oder nur in Teilen übernimmt. Vor der Behandlung solltest du dich also immer informieren, ob deine Krankenkasse die Kosten (teilweise) übernimmt.

: Wann wird sie gemacht?

Quellen