FAQ Konisation: Ablauf, Risiken & Nachsorge

Symbolbild für Konisation
Was passiert bei einer Konisation?
© Unsplash/ Daniel von Appen

Mit einer sogenannten Konisation können Vorstufen und Frühformen von Gebärmutterhals krebs behandelt werden. Wir klären alle deine Fragen zum Thema.

Was bedeutet Konisation?

Eine Konisation bezeichnet einen Eingriff, bei dem ein Arzt ein etwa kirschkerngroßes, kegelförmiges Stück (Konis) von Muttermund und Gebärmutterhals entfernt.

Wann wird eine Konisation durchgeführt?

Der Eingriff wird in der Regel durchgeführt, wenn Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals festgestellt wurden. Deuten auffällige PAP-Ergebnisse (PAP IV) beispielsweise auf Veränderungen der Gebärmutter hin, können mit einer Konisation Gewebeproben entnommen werden.

Besteht beispielsweise ein Verdacht auf ein Zervixkarznion, wird das entfernte Gewebe von einem Pathologen / im Labor untersucht.

Frühstadien von Gebärmutterhalskrebs kommt eine Konisation auch als kurativer Eingriff zum Einsatz. Damit kann betroffenes Gewebe entfernt werden.

Wann kann der Eingriff nicht durchgeführt werden?

Bei Schwangeren ab der 20. Schwangerschaftswoche wird eine Konisation in der Regel nicht sofort durchgeführt. Hier würde der Eingriff das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen. Weil das Kind bei einer Frühgeburt noch sehr geringe Überlebenschancen hätte, muss hier abgewägt werden, ob der Eingriff sofort notwendig ist.

Bei dem begründeten Verdacht auf einen bösartigen Tumor (vor allem dann, wenn Abwarten bis nach der Geburt eine Gefahr darstellt) wird die Konisation meist zeitnah und nicht erst nach der Geburt durchgeführt.

Häufig gestellte Fragen zur Konisation

Wie “schlimm” ist eine Konisation?

Bei einer Konisation handelt es sich um einen eher kleinen Eingriff. Er kann meistens sogar ambulant durchgeführt werden.

Wie lange dauert eine Konisation?

Kommen keine Komplikationen vor, dauert der Eingriff zwischen 20 und 30 Minuten.

Womit wird das Gewebe entnommen?

Für die Konisation kann der Arzt verschiedene Instrumente nutzen:

  • Messerkonisation: Hier wird der das Gewebe mit einem Messer geschnitten und mit einer Schere abgetrennt.
  • Laserkonisation: Hier wird mit einem speziellen Laser ein kreisförmiger Schnitt gesetzt. Mit einem Skalpell wird der Konus dann ausgeschnitten.
  • LEEP: Konisation mit Elektroschlinge: Hier wird das Gewebe mit einer erhitzbaren Metallschlinge von oben nach unten abgeschnitten.

Die Elektroschlinge wird bei der Konisation am häufigsten eingesetzt, denn gesundes Gewebe kann damit leichter erhalten werden.

Was für Narkose wird bei der Konisation verwendet?

Welche für Narkose bei der Konisation eingesetzt wird, ist unterschiedlich. Möglich sind eine lokale Betäubung, eine Vollnarkose oder eine Rückenmarknarkose

Was kostet der Eingriff?

Für dich kostet der Eingriff nicht. Denn Frauen können die Früherkennung auf Kosten der Krankenkassen bis zum Lebensende wahrnehmen.

Wie häufig ist die Konisation?

Laut dem Gemeinsamen Bundesausschuss „müssen etwa 110 bis 120 von 1000 Frauen mit einer Konisation rechnen.“

Wie läuft eine Konisation ab?

Am Tag des Eingriffs kommst du nüchtern in die Praxis. Übrigens sollte die Konisation nicht während deiner Periode, sondern in der ersten Zyklushälfte durchgeführt werden.

  • Dein Arzt desinfiziert die Scheide. Mit einem Koloskop, also einer Art Mikroskop für gynäkologische Untersuchungen – sieht dein Arzt die Scheide vergrößert.
  • Jetzt entfernt der Arzt mit dem gewählten Instrument ein kegelförmiges Stück aus dem Gebärmutterhals. Wieviel Gewebe das ist, hängt auch vom deinem Alter ab. Wie viel Gewebe wird bei der Konisation entnommen?

Bei Frauen im gebärfähigen Alter, die mit ihrer Familienplanung noch nicht fertig sind, wird möglichst wenig Gewebe entnommen. Denn: Je weniger Gewebe entnommen wird, desto kleiner ist das Risiko für eine spätere Frühgeburt.

Bei Frauen nach der Menopause kommt es eher zu Veränderungen des Gebärmutterhalses. Deswegen (und, weil sie ihre Familienplanung schon abgeschlossen haben) entfernt ein Arzt hier meist mehr Gewebe bzw. führt eine tiefere Konisation durch.

Welche Komplikationen können vorkommen?

Erstmal vorweg: die Konisation ist ein kleiner Eingriff, bei dem es in nur seltenen Fällen zu schlimmen Komplikationen kommt. Aber natürlich ist die Konisation nicht ganz risikofrei.

Unter anderem besteht das Risiko für:

  • Blutungen
  • Verbrennungen (bei Laserkonisation)
  • vermehrtem Ausfluss in den Wochen nach dem Eingriff
  • Infektionen der Wunde
  • Entzündung der Gebärmutter und Eileiter
  • Entzündung der Harnblase
  • Verletzung der Scheide oder Gebärmutter durch die Instrumente
  • Verklebung des Muttermundes

In sehr seltenen Fällen kann es nach einer Konisation zu Blutungen kommen, die nicht mehr aufhören. In diesem Fall ist dann eine erneute Operation nötig. Auch Verklebungen des Muttermundes müssen oft durch einen Eingriff behandelt werden. Denn es können sich Flüssigkeiten in der Gebärmutter ansammeln, die dann Schmerzen verursachen.

Kommt es nach dem Eingriff zu starken Schmerzen, übermäßigen Blutungen oder Ähnlichem, solltest du deinen Arzt direkt aufsuchen.

Worauf muss ich nach der Konisation achten?

Nach dem Eingriff bekommst du von deinem Frauenarzt genaue Anweisungen, wie du dich verhalten solltest. Halte dich genau an diese Hinweise.

In der Regel solltest du zwischen drei und vier Wochen nach der Konisation…

  • …keine Vollbäder nehmen.
  • …nicht ins Schwimmbad gehen.
  • …keine Tampons benutzen.
  • …keinen Geschlechtsverkehr haben.
  • …schwere körperliche Belastung meiden.

Wie lange muss ich mich nach einer Konisation schonen?

In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist Bettruhe sehr wichtig. Klingen die Schmerzen nach einigen Tagen ab, kannst du auch schon wieder etwas aktiver werden. Hier gilt immer: Vertraue auf dein eigenes Körpergefühl und halte dich an die Anweisungen deines Arztes.

Nach ungefähr vier Tagen kontrolliert dein Arzt die Heilung. Bei diesem Termin liegen auch schon die Ergebnisse der Gewebs-Untersuchungen vor. Dein Arzt wird dir hier also auch erklären, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Sechs Monate nach dem Eingriff findet eine weitere Nachkontrolle statt. Danach empfiehlt dein Arzt dir vielleicht halbjährliche oder jährliche Kontrolluntersuchungen.

Quellen