Eine Krankheit, zwei Geschlechter. Frauen und Männer sind in vielerlei Hinsicht verschieden, auch wenn es um Krankheiten geht. Tatsächlich gibt es Erkrankungen, die sich bei Mann und Frau unterschiedlich äußern. Fachleute sprechen auch von “Gendermedizin”.
Schon das Herz an sich unterscheidet sich wesentlich. Männerherzen sind größer und schwerer, Frauenherzen kleiner, leichter und sie schlagen außerdem schneller. Der wesentliche Unterschied zeigt sich aber bei den Symptomen. Frauen klagen im Gegensatz zu Männern über Übelkeit, Erbrechen, Kurzatmigkeit, Rücken- und Nackenschmerzen, sowie Beschwerden im Oberbauch. Bei Männern hingegen strahlen die Schmerzen in den linken Arm und sie verspüren einen drückenden Schmerz im Brustbereich.
Frauen erhalten die Diagnose Depression viel häufiger als Männer. Zum einen liegt dies (immer noch) an der Rollenverteilung. Männern fällt es schwerer, zu ihren Gefühlen zu stehen. Aber auch biologische Faktoren spielen eine Rolle. Frauen sind anfälliger für Hormonschwankungen, die eine depressive Verstimmung auslösen können. Frauen berichten außerdem von seelischen Symptomen wie Traurig- und Antriebslosigkeit, so wie Interessensverlust. Männer hingegen leiden vor allem an körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen – und sind aggressiv und gereizt.
Migräne trifft Frauen fünfmal so häufig wie Männer. Das liegt daran, dass Frauen das Hormon Östrogen produzieren, was ein Migräne-Auslöser sein kann und die Schmerzempfindlichkeit erhöht. Männer hingegen bilden das Hormon Testosteron, welches die Schmerzempfindlichkeit lindert.
Auch Diabetes-Typ-2 betrifft Frauen und Männer unterschiedlich. Das liegt vor allem an der unterschiedlichen Fettverteilung. Männer besitzen mehr Bauchfett als Frauen und sind unempfindlicher gegenüber Insulin. Fett in der Bauchregion erhöht das Risiko für Diabetes-Typ-2 erhöhen. Auch wenn Männer häufiger betroffen sind, leiden Diabetikerinnen dafür öfter an Folgeerkrankungen.
Ein Schlaganfall kann je nach Hirnregion unterschiedliche Symptome haben Frauen klagen über Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Übelkeit und Gliederschmerzen, während Männer eher von Lähmungen, Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen betroffen sind. Die Anzeichen der Männer sind typischer für einen Schlaganfall, weshalb Frauen mit den eher “untypischen” Symptomen oft falsch diagnostiziert werden.
Über diese 9 ‚peinlichen Erkrankungen‘ sollten wir öfter sprechen!
Sie sind weiter verbreitet als gedacht!
Quellen
Robert Koch Institut: Diagnose Depression: Unterschiede bei Frauen und Männern (2013) Auf: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsK/2013_2_depression.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff: April 2020)
Die Techniker: (2019) Migräne trifft Frauen fünfmal so häufig wie Männer Auf: https://www.tk.de/presse/migraene-trifft-frauen-haeufiger-2065642 (letzter Zugriff: April 2020)
Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: Auf: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/start (letzter Zugriff: April 2020)