Mastodynie – Was tun, wenn die Brüste schmerzen?

Frau bedeckt ihre Brüste
©Pexels / Andrea Piacquadio

Schmerzende Brüste werden im Fachjargon Mastodynie genannt. Welche Ursachen das haben kann und was du gegen die unangenehmen Schmerzen tun kannst.

Was versteht man unter Mastodynie?

Schmerzende Brüste, Spannungsgefühle oder Berührungsempfindlichkeit sind eindeutige Symptome einer Mastodynie. Dabei müssen die unangenehmen Empfindungen nicht immer beidseitig auftreten, manchmal ist auch nur eine Brust betroffen.

Die Beschwerden werden zum Großteil durch Veränderungen im Zyklus ausgelöst. Treten sie zyklusunabhängig auf spricht man auch von einer Mastalgie, welche ebenfalls bei Männern auftreten kann.

Hormonelle Ursachen für schmerzende Brüste

Bei Frauen sind in vielen Fällen Hormon-Veränderungen die Ursache für die Mastodynie.

#1 Zyklusabhängige Brustschmerzen

Sobald die Brüste zu schmerzen beginnen, kann Frau in naher Zukunft mit ihrer Periode rechnen. Das ist sozusagen eine Art Vorbote der Menstruation und Teil des Prämenstruellen Syndroms.

Grund für die unangenehmen Spannungen der Brüste ist eine Umstellung der Hormone. Während in den ersten Wochen unseres Zyklus das Östrogen dominiert, werden ab der zweiten Hälfte vorwiegend Gelbkörperhormone (Progesteron) ausgeschüttet.

Dabei können Flüssigkeitsablagerungen (Ödeme) in den Brüsten entstehen. Da sich die Flüssigkeit meist nicht gleichmäßig verteilt, bilden sich kleine Knoten oder Verhärtungen, die aber ungefährlich sind. Sie können aber die Schmerzen verursachen. Sobald die Regel einsetzt, verschwinden sie meist wieder – bis zum nächsten Zyklus.

#3 Follikelpersistenz (Ausbleibender Eisprung)

Sind die Hormone im Ungleichgewicht, kann sich das auf deinen Eisprung auswirken und damit auch auf deine Brüste. Schmerzen entstehen dann, wenn aufgrund des ausbleibenden Eisprungs mehr Östrogen und weniger Progesteron produziert wird. Dadurch können sich Flüssigkeitsablagerungen in den Brüsten bilden, die zu Spannungen und Schmerzen führen.

#4 Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft kommt es immer wieder zu Mastodynie. Die Brüste schmerzen, da sich die Milchdrüsen auf die Produktion von Muttermilch vorbereiten. Zwischen der fünften und achten Schwangerschaftswoche beginnt das Wachsen der Brüste.

Schmerzen und Spannungen entstehen durch den immer größer werdenden Umfang und das steigende Gewicht. Parallel dazu werden auch die Brustwarzen in Mitleidenschaft gezogen, sie können sich empfindlich und wund anfühlen.

Frisch gebackene Mamas haben dann zwar keine Probleme mehr mit wachsenden Brüsten, aber auch die Stillzeit kann Beschwerden mit sich bringen. Entzündungen des Brustgewebes (Mastitis) können Ursache für stark schmerzende Brüste sein. Aber auch die hormonellen Veränderungen nach der Geburt können Entzündungen und Beschwerden verursachen.

#5 Wechseljahre

Während der Wechseljahre verändert sich der komplette Hormonhaushalt. Gelbkörperhormone und Östrogene zwar sind in dieser Zeit eher rar. Aber eine Mastodynie kann hier auftreten, wenn sich Frauen für eine Hormonersatztherapie entscheiden.

#6 Medikamente

Schmerzende Brüste können auch Symptome der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln sein. Die Anti-Baby-Pille, Hormonspirale aber auch Hormonstäbchen verändern den Hormonhaushalt des Körpers.

Andere Medikamente, die gegen Depression oder unreine Haut eingesetzt werden, enthalten unter anderem auch Hormone. Wenn du unter Brustschmerzen leidest und diese Präparate einnimmst, könnten sie die Ursache sein.

Mastitis außerhalb der Stillzeit?

Zyklusunabhängige Ursachen für Mastodynie

Wenn die schmerzenden Brüste unabhängig vom Zyklus auftreten, können das Anzeichen für andere Erkrankungen sein. Meist treten die Schmerzen in Kombination mit Knoten oder Schwellungen auf, aber auch Hautveränderungen oder austretendes Sekret aus den Brustwarzen können vorkommen.

#1 Zysten

Bei Zysten handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase im Drüsenläppchen der Brustdrüse. Sie gehören zu den gutartige Brusterkrankungen, durch die das Brustkrebsrisiko nicht erhöht wird.

#2 Brustdrüsenentzündung

Die Entzündung der Brustdrüsen wird auch Mastitis genannt. Die Milchdrüsen beginnen anzuschwellen, dadurch kann es zu Rötungen und Schmerzen kommen. Die Erkrankung tritt häufig in den ersten Wochen nach einer Geburt auf.

#3 Tumore

Nicht jeder Tumor bedeutet sofort Brustkrebs. Es gibt auch viele gutartige Geschwulste, die im Laufe des Lebens entstehen können. In den meisten Fällen stellen sie keine Gefahr dar, werden aber trotzdem entfernt. Da die Nerven des Brustgewebes durch den Tumor gereizt werden und Schmerzen verursachen können.

Wann sollte ich zum Arzt?

Grundsätzlich solltest du in erster Linie auf deinen Körper hören. Manchmal neigen wir dazu, Schmerzen länger auszuhalten als wir müssten. Sei nicht zu hart zu dir selbst, gerade bei länger andauernden Schmerzen. Wenn deine Brüste schmerzen, du Knötchen ertastest oder deine Brust ihr Aussehen verändert, solltest du deinen Gynäkologen aufsuchen.

Was kann ich gegen Mastodynie tun?

Die Behandlung von schmerzenden Brüsten kommt ganz auf die Diagnose an. Gerade bei zyklusunabhängigen Beschwerden ist die Therapie sehr individuell. Zysten können zum Beispiel punktiert werden, um die enthaltene Flüssigkeit abfließen zu lassen.

Bei hormonellen Ursachen und zyklusabhängigen Beschwerden können jedoch diverse Hausmittel helfen. Unsere Kräuterpädagogin und Allgäuerwildkräuterfrau Korinna Möller, hat dir die folgenden helfenden Kräuter zusammengestellt.

Hinweis: Bei regelmäßigen, schmerzhaften Beschwerden der Brust sollte zuerst eine ärztliche diagnostische Abklärung stattfinden!

  • Mönchspfeffer bei schmerzenden Brüsten (Vitex agnus castus)

Die Wirkmechanismen von Mönchspfeffer wie auch die pflanzlichen Inhaltsstoffe wurden von Prof. Dr. Wuttke, Abteilung Klinische und Experimentelle Endokrinologie der Universitäts-Frauenklinik in Göttingen wie folgt erklärt: „Die Wirkstoffe dieser Pflanze beeinflussen die Freisetzung des Nerven-Botenstoffes Dopamin und normalisiert dadurch die Ausschüttung des milchbildenden Hormons Prolactin in der Hirnanhangsdrüse. Das vermindert beispielsweise das lästige Spannungsgefühl in der Brust vor den Tagen.“

Eine Therapie mit Mönchspfeffer dauert normalerweise mehrere Monate. Eingenommen werden Mönchspfeffersamen, die in Fertigpräparaten erhältlich sind, ab der zweiten Zyklushälfte bis zum Einsetzen der Regelblutung.

  • Tee bei schmerzenden Brüsten

Des Weiteren können Tees aus Heilpflanzen, die eine dem Progesteron ähnliche Wirkung haben, helfen.  In der Apotheke, Reformhaus oder Drogerie gibt es Frauenteemischungen, die neben anderen Heilpflanzen Schafgarbe und Frauenmantel enthalten. Ein weiterer Lieferant für natürliches Progesteron ist die Yamswurzel (Dioscorea villosa), die es als Fertigpräparat in Apotheken zu kaufen gibt. Diese sollte man nach der Einnahmeempfehlung einnehmen.

Geeignete Heilpflanzen

Schafgarbe (Achillea millefolium)
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris oder Alchemilla xanthochlora)
Yamswurzel (Dioscorea villosa)

Quellen