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Schokoladenzyste – was ist das?

Schokoladenzyste - Symbolbild
Diagnose Schokoladenzyste – was jetzt? © Unsplash/ Heather Barnes

Kennst du den Begriff Schokoladenzyste? Der Name klingt vielleicht erst einmal nicht schlimm, doch diese Zysten können unbehandelt schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

In diesem Artikel:

Schokoladenzyste – das steckt dahinter

Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, abgegrenzt von den benachbarten Zellen. Das Wort Zyste geht auf das altgriechische Wort kýstis, zu Deutsch etwa Blase, zurück. Hinter dem klangvollen Namen Schokoladenzyste steckt eine Art der Eierstockzysten. Diese entstehen tief in den Eierstöcken. Sie kann einen oder beide befallen und es können sich ein oder mehrere Zysten bilden.

Die Schokoladenzyste ist immer eine Begleiterscheinung der Endometriose. Daher wird sie im medizinischen Bereich als Endometriosezyste bezeichnet.

Wenn du eine Endometriose hast, kann es sein, dass sich die Schleimhaut nicht nur in deiner Gebärmutter, sondern auch an anderen Orten, wie etwa deinen Eierstöcken, befindet. Diese Schleimhaut wird nicht wie in der Gebärmutter während deines Zyklus abgestoßen, sondern sie bleibt dort und formt die Zyste.

In dem Hohlraum der Schokoladenzyste sammelt sich das geronnene Blut, das eigentlich während der Menstruation abfließen sollte. Dadurch erscheint die Zyste dunkel und braun, fast wie flüssige Milchschokolade. Dieses charakteristische Aussehen verleiht ihr markante Bezeichnungen, wie etwa Schokoladen- oder Teerzyste. Bei jedem Zyklus sammelt sich hier weiteres Blut und Gewebe an, sodass die Zyste immer weiterwächst.

Schokoladenzyste selbst ist meist symptomlos

Die Schokoladenzyste selbst lösen keine spezifischen Beschwerden aus. Doch da diese eine Begleiterscheinung der Endometriose ist, ist es ratsam, wenn du deine gynäkologische Praxis bei folgenden Symptomen aufsuchst:

Die Zyste kann beispielsweise durch einen Ultraschall der Eierstöcke entdeckt werden. Gewissheit welche Art der Zyste es ist, gibt es jedoch erst durch eine Entnahme von Flüssigkeit und nachfolgenden Tests.

Diagnose Schokoladenzyste – was jetzt?

Wenn es sich um eine Schokoladenzyste handelt, besteht die berechtigte Vermutung, dass du eine Endometriose haben könntest. The American Society of Reproductive Medicine unterscheidet bei dieser Erkrankung verschiedenen der Stadien, wobei Schokoladenzysten in Stadium 3 auftreten.

Eine Endometriose kann – muss aber nicht – die oben erwähnten Beschwerden auslösen. Diese ist jedoch noch aus einem anderen Grund sehr schwerwiegend, denn sie kann zur Unfruchtbarkeit führen. Zudem ist die Diagnose aufgrund der unspezifischen Symptome nicht ganz einfach und erfolgt zumeist durch einen Facharzt. Entgegen den unspezifischen Symptomen, wie etwa schmerzhafte Regelblutungen, ist eine Schokoladenzyste jedoch ein deutlicher Hinweis auf eine Endometriose.

Die gute Nachricht ist, dass die Begleiterscheinungen der Endometriose behandelt werden können. Wie die Behandlung der Schokoladenzyste aussieht, hängt von deinem Alter, deinem Kinderwunsch und deinen Symptomen ab. Je nachdem umfasst deine individuelle Behandlung etwa Medikamente, eine hormonelle Therapie oder eine Operation. Da die Endometriose eine chronische Erkrankung ist, ist es empfehlenswert, dass du dich in regelmäßigen Intervallen gynäkologisch untersuchen lässt.

Natürlich ist es schwierig bei der Diagnose Endometriose weiterhin ein Lächeln auf den Lippen zu tragen. Es ist völlig normal, wenn du dich nun unsicher fühlst und so viel wie möglich über diese Erkrankung erfahren möchtest. In unserem Beitrag Endometriose: Wenn Regelbeschwerden zur Qual werden geben wir dir erste Infos und Anlaufstellen, wie etwa Endometriose-Zentren. Denk immer daran, du bist nicht allein!

Quellen

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