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Portiokappe – Anwendung, Kosten und Sicherheit

Paar liegt im Bett
Für wen eignet sich die Portiokappe? © Unsplash/ Adam Winger

Die Portiokappe – oder auch Verhütungskappe – ist eine hormonfreie Verhütungsmethode. Hier liest du, wie die Verhütung mit der Kappe funktioniert, wie sicher sie ist, und welche Vor- und Nachteile diese Methode mit sich bringt.

In diesem Artikel:

Was ist eine Portiokappe?

Die Verhütungskappe ist eine kleine fingerhutartige Kappe aus Silikon. Sie wird wie ein Verschluss über den Muttermund gestülpt und saugt sich fest, bis sie wieder entfernt wird. So wird verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen. Damit gehört die Kappe zu den mechanischen Verhütungsmitteln.

Dake / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)
Dake / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5) © Dake / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)

Die Portiokappe wird in Kombination mit einem Verhütungsgel angewendet, das Spermien abtötet beziehungsweise die Beweglichkeit der Spermien einschränkt.

Da die Verhütungskappe die Gebärmutter verschließen soll, gibt es sie in verschiedenen Größen und Formen. Für die richtige Passform muss die Kappe bei einem Arzt oder in einer Beratungsstelle individuell angepasst werden.

So wird die Portiokappe angepasst

Bei einem Frauenarzt oder einer speziellen Beratungsstelle (Familienplanungs- oder Frauengesundheitszentrum) wird die Verhütungskappe angepasst. Dabei werden verschiedene Kappen in deine Scheide eingeführt, bis die richtige Größe gefunden wurde. Du darfst auch selbst verschiedene Kappen einsetzen – so merkst du am besten, welches Produkt sich am besten für dich eignet.

Bei der Anpassung kannst du dich auch beraten lassen. Außerdem wird dir gezeigt, wie die Portiokappe richtig eingesetzt wird und, wie du eine falsch sitzende Kappe erkennst.

Wie wird die Verhütungskappe benutzt?

Du kannst die Portiokappe schon einige Stunden vor dem Sex einsetzen und sicherstellen, dass sie festsitzt. Wichtig ist hier natürlich immer Hygiene: Hände vor dem Einsetzen und Rausnehmen gut waschen.

Vor dem Einsetzen bereitest du die Kappe nach Herstelleranweisung mit dem Verhütungsgel vor. Das Gel wird meistens in die innere Wölbung gegeben. Dann kann die Verhütungskappe eingesetzt werden. Dafür drückst du die Kappe mit Daumen und Zeigefinger etwas zusammen und führst sie dann sanft in deine Vagina ein. Das richtige Einführen wird dir auch bei der Anpassung erklärt.

Wenn ein Unterdruck entsteht und die Kappe sich festsaugt, dann sitzt sie richtig. Jetzt bist du geschützt und kannst Sex haben.

Die Kappe darf rund 48 Stunden in der Vagina bleiben – in dieser Zeit kannst du auch mehrmals Sex haben. Du musst nur nach jedem Geschlechtsverkehr das Verhütungsgel erneut einführen.

Nach dem Sex darfst du die Portiokappe nicht sofort entfernen. Du musst mindestens sechs Stunden warten, bis das Verhütungsgel alle Spermien abgetötet hat.

Wenn du die Kappe entfernen willst, drückst du einfach leicht gegen die Kappe, um den Unterdruck zu lösen. Dann kannst du die Kappe vorsichtig aus der Scheide ziehen und mit Wasser und etwas sanfter Seife reinigen.

Für wen eignet sich die Portiokappe (nicht)?

Generell eignet sich die Verhütungskappe für fast alle Frauen. Unter einigen Umständen kannst oder solltest du diese Verhütungsmethode jedoch nicht verwenden:

Wie sicher ist die Verhütungsmethode?

Die Sicherheit von Verhütungsmitteln wird mit dem sogenannten Pearl-Index angegeben. Der Pearl-Index stellt die Versagensrate der jeweiligen Verhütungsmethode dar. Je kleiner der Wert, desto sicherer ist das Verhütungsmittel.

Laut ProFamilia liegt der Pearl-Index der Verhütungskappe zwischen sechs und 17. Das bedeutet, dass von 100 Frauen, die in einem Jahr mit der Portiokappe verhüten, zwischen sechs und 17 trotzdem schwanger werden.

Zum Vergleich: Die Pille hat einen Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 und die Dreimonatsspritze zwischen 0,3 und 0,88. Die Portiokappe als alleiniges Verhütungsmittel ist also eher unsicher.

Vorteile der Verhütungskappe

Portiokappe: Nebenwirklungen und Nachteile

Nach der Geburt:

Portiokappe oder Diaphragma – welche Methode ist die richtige für mich?

Die Verhütungskappe und das Diaphragma sind recht ähnliche Verhütungsmethoden. Es gibt jedoch einige Unterschiede. Bei der Portiokappe musst du beispielsweise weniger Spermizid-Gel verwenden als beim Diaphragma. Das kann ein Vorteil sein, wenn dich das Verhütungsgel stört oder deine Schleimhäute reizt. Ein Diaphragma kann jedoch beim Sex nicht verrutschen, wenn du es richtig eingeführt hast.

Wenn du eine Beckenbodenschwäche hast, kann es sein, dass du deswegen kein Diaphragma benutzen kannst. Bei Rissen im Gebärmuttermund saugt sich die Portiokappe vielleicht nicht richtig fest.

Wenn du dir unsicher bist, welche Methode sich für dich eignet, dann sprich am besten mit deinem Frauenarzt darüber.

Wo kann ich die Portiokappe kaufen und was kostet sie?

Je nach Marke und Hersteller kostet eine Verhütungskappe zwischen 30 und 60 Euro. Eine Portiokappe kannst du bei richtiger Handhabung (gute Reinigung und sicheres Lagern) mindestens zwei Jahre benutzen.

Dazu kommen noch die Kosten für das Verhütungsgel (zwischen zehn und 20 Euro pro Tube). Auch die Kosten für die Anpassung beim Arzt sowie Kontrolluntersuchungen musst du eventuell selbst tragen.

Die Verhütungskappe sowie das Gel kannst du ohne Rezept in der Apotheke erhalten. Bedenke hier, dass die Verhütungskappe eine eher unbekanntere Verhütungsmethode und in Apotheken vielleicht nicht immer vorrätig ist. Eventuell muss die Kappe oder das Spermizid-Gel deswegen erst bestellt werden.

Quellen

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