Unfruchtbarkeit – das sind mögliche Ursachen

vonKia Korsten | freie Autorin
Unfruchtbarkeit: Frau schaut in die Kamera
Diese Faktoren können Unfruchtbarkeit begünstigen
© Unsplash/ Jeffrey Wegrzyn

Du sitzt gespannt im Bad, den Schwangerschaftstest in der Hand – und er ist wieder negativ. So langsam machst du dir Sorgen. Was ist, wenn du unfruchtbar bist? Würdest du das merken? Das Thema Unfruchtbarkeit hat viele Facetten. Wir helfen dir jetzt dabei, diese besser zu verstehen.

Eines vorweg: Meistens sind es die, die schwanger werden können, die sich schuldig fühlen, wenn es nicht klappt. Doch die Unfruchtbarkeit kann immer bei einem oder auch bei allen Beteiligten vorliegen. Daher solltet ihr euch immer alle auf Unfruchtbarkeit untersuchen lassen, damit die Diagnose und die Therapie auf euch individuell angepasst werden können. Denn mit diesen Gefühlen seid ihr nicht allein: In Deutschland bleiben viele ungewollt kinderlos.


Unfruchtbarkeit, was ist das?

Die vorrangigste Frage ist, welche Anzeichen es für eine Unfruchtbarkeit gibt. Fachleute sprechen von einer möglichen Unfruchtbarkeit, wenn sich nach rund einem Jahr trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft einstellt. Wenn nach zwei Jahren die Schwangerschaft immer noch ausbleibt, sprechen Mediziner von einer sterilen Partnerschaft.

Bei Unfruchtbarkeit wird zudem unterschieden, ob du kinderlos bist oder nicht. Wenn du noch nie schwanger warst, handelt es sich um eine primäre Sterilität. Wenn du bereits einmal schwanger warst und es nun nicht mehr funktioniert, sprechen Fachleute von einer sekundären Sterilität.

Welche Anzeichen für eine Unfruchtbarkeit es gibt, ist nicht einwandfrei geklärt. Es gibt einige Beschwerden, die im Verdacht stehen, auf eine Unfruchtbarkeit hinzudeuten:

Diese Beschwerden können jedoch auch mit einer Vielzahl an anderen Faktoren zusammenhängen. Eine Diagnose kann hier nur deine zuständige gynäkologische Praxis treffen. Daher ist für dich wichtig, bereits in der Phase des Kinderwunsches und während des Versuches, schwanger zu werden, im engen Austausch mit deinem Ärzteteam zu stehen. So können deine Befürchtungen frühestmöglich mit allen Beteiligten abgeklärt und vielleicht auch entkräftet werden.


Ursachen einer Unfruchtbarkeit

Falls du befürchtest, unfruchtbar zu sein, solltest du erst einmal tief durchatmen. Denn manche Ursachen für eine Unfruchtbarkeit lassen sich abstellen oder ändern, sodass du doch noch schwanger werden kannst. Die Ursachen sind leider sehr vielfältig und können zumeist nur durch eine umfassende Beratung und auch Untersuchung durch dein gynäkologisches Team diagnostiziert werden.

Bei uns bekommst du zunächst einmal eine grobe Übersicht über die verschiedenen Bereiche und hier wiederum die unterschiedlichen Faktoren, die deine Fruchtbarkeit negativ beeinflussen können. Zu diesen zählen Lebensgewohnheiten, Störungen im Hormonhaushalt, organische Ursachen, Entzündungen sowie angeborene Fehlbildungen.

Zu den Faktoren, die mit deinen Lebensgewohnheiten zusammenhängen, gehört beispielweise Stress, denn bei großer emotionaler oder auch körperlicher Belastung verhindert der eigene Körper eine Schwangerschaft. Das liegt wohl daran, dass sich niemand in solch einer Ausnahmesituation auf eine Schwangerschaft konzentrieren kann und die dafür nötige Ruhe und Gelassenheit ausbleiben.

Andere Faktoren in den Lebensgewohnheiten beeinflussen die Fruchtbarkeit ebenfalls negativ. Dazu gehören:

  • Nikotin
  • Alkohol
  • Drogen
  • Über- oder Untergewicht
  • Leistungssport
  • Schwere, körperliche Arbeit
  • Lebensalter über 35 Jahren

Neben den Lebensgewohnheiten sind es die Hormone, die eine Schwangerschaft verhindern können. Ist dein Hormonhaushalt beispielweise durch eine gestörte Schilddrüsenfunktion aus dem Gleichgewicht geraten, kann das beispielsweise deinen Eisprung beeinflussen, wie auch die Gebärmutterschleimhaut oder die Konsistenz des Zervixschleimes.

Weitere Möglichkeiten, die zu einer Unfruchtbarkeit führen können, sind organische Ursachen. Dazu zählen beispielsweise ein Eileiterverschluss, Zysten oder eine Verwachsung der Gebärmutter. Es gibt zudem einige Fehlbildungen, die angeboren sind und zu einer Unfruchtbarkeit führen können. Hier sind beispielweise die Fortpflanzungsorgane nicht so ausgebildet, dass eine Schwangerschaft entstehen oder aufrecht gehalten werden kann.

Eine medizinische Diagnose verschafft Klarheit

Bei diesem höchst emotionalen Thema ist es wichtig, sich mit empathischen Menschen auszutauschen, die dich auch auffangen können. Denn das Thema Unfruchtbarkeit kann überaus belastend für die Psyche, die Partnerschaft und den Alltag sein.

Aus medizinischer Sicht ist es empfehlenswert, sich mit der Sorge an die gynäkologische Praxis deines Vertrauens zu wenden und eine umfassende Diagnostik einzuleiten. Zu dieser gehören Gespräche mit allen Beteiligten, um die Vorgeschichte zu erfassen, darunter auch explizite Fragen zum Sex, zu den Lebensgewohnheiten und Erkrankungen.

Zudem werdet ihr körperlich untersucht, um organische Fehlbildungen, Schädigungen und hormonelle Störungen zu entdecken. Zu den weiteren Maßnahmen gehören Abstriche, Blutentnahme und der Test des Ejakulats. Ihr werdet somit rundum durchleuchtet, um die Ursachen für die Unfruchtbarkeit zu finden. Je nachdem, was hier festgestellt wird, wird die Therapie entsprechend angepasst. Diese reicht von Stressreduzierung über Hormongabe bis hin zu medizinischen Eingriffen.

Gebärmutter entfernen?

Such dir Unterstützung

Die erste Anlaufstelle ist deine gynäkologische Praxis, die dir mit all der Diagnostik zur Seite steht, um deine Befürchtungen entweder zu bestätigen oder zu vertreiben. Das Thema Unfruchtbarkeit kann außerdem die Seele sehr aufwühlen und ein emotionales Chaos verursachen. Daher ist es wichtig, soweit es dir möglich ist, auf dich zu achten und deine Befürchtungen mit jemanden, dem du vertraust, zu teilen. Das können dein Partner sein, medizinische Beratungsstellen, Freunde, Familie oder auch Institutionen, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben.

Es gibt deutschlandweit verschiedene Vereine und Institutionen, die beim Kinderwunsch als zusätzlicher Ansprechpartner zur Seite stehen können. Um solche zu finden, kannst du beispielsweise das Beratungsnetzwerk für Kinderwunsch Deutschland (BKiD) oder den Verein Wunschkind e. V. nutzen.

Auch wir stehen dir natürlich zur Seite. Wenn du jetzt Ablenkung möchtest, empfehlen wir dir als Inspiration den Beitrag 8 easy Steps für mehr Selbstliebe. Brauchst du etwas Balsam für deine Seele, lies unser Thema Meditation lernen.

Kinderwunschbehandlung:

Quellen