Frauen arbeiten oft in systemrelevanten Berufen
In der Corona-Krise sind einige Berufe unverzichtbar: Dazu gehören Beschäftigte in Krankenhäusern, Apotheken, der Altenpflege und im Lebensmitteleinzelhandel. Menschen in diesen Berufen arbeiten gerade unter größtem Stress. Verkäufer können die Regale gar nicht schnell genug befüllen und das Krankenhauspersonal versorgt aktuelle Fälle und bereitet sich außerdem auf die Versorgung von vielen neuen Patienten vor.
Diese systemrelevanten Berufe erhalten gerade die Gesellschaft – und sie werden überdurchschnittliche oft von Frauen ausgeübt. Verkäuferinnen, Krankenschwestern, Apothekerinnen und Altenpflegerinnen werden aktuell besonders gefordert. Eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2018 bestätigt auch, dass 77 Prozent der Beschäftigten im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen weiblich sind. Diese Berufsgruppe trägt gerade die Hauptlast der Corona-Krise.
Besonders gefordert – aber schlecht bezahlt
Wie wichtig Krankenschwestern, Verkäuferinnen und Apothekerinnen sind, ist mittlerweile den meisten Menschen bewusst. In viele Kampagnen und Post auf den sozialen Medien bedanken sich Menschen bei den Menschen in der Krankenpflege und Lebensmittelversorgung.
Auch die ersten Unternehmen sind auf den Zug aufgesprungen: Bäckereien schenken Menschen in systemrelevanten Berufen beispielsweise einen Kaffee und einige Supermärkte führen gesonderte Öffnungszeiten für Menschen in diesen Berufen ein.
Das alles ist ja schön und gut – aber ein einfaches Danke oder ein kleiner Gratiskaffee ist auf Dauer nicht ausreichend. Denn: Obwohl diese Berufe sehr wichtig sind, zeigt sich das nicht in den Gehältern oder Arbeitsbedingungen. Krankenschwestern und Verkäuferinnen sind überarbeitet und unterbezahlt. Eine absolute Dauerbelastung und Stresssituation, die sich ändern muss!
Mamas im Corona-Stress
Die Corona-Krise zeigt sich nicht nur bei den Frauen mit systemrelevanten Berufen, sondern auch bei Mamas und Hausfrauen. Denn viele Frauen erledigen auch heute noch einen Großteil des Haushalts alleine – in Zeiten von Corona und Quarantäne bedeutet das vor allem für Mamas mehr Stress. Sie müssen jetzt den Haushalt, eventuell ihren Beruf und die eigenen Kinder unter einen Hut bringen. Mama ist dann gleichzeitig Unterhalterin, Lehrerin, Köchin, Putzfrau und vieles mehr.
Fazit: mehr Anerkennung für systemrelevante Frauen
Trotz all der negativen Auswirkungen der Corona-Krise besteht hier auch eine Chance: wir als Gesellschaft können jetzt lernen, wie wichtig systemrelevante und frauendominierte Berufe sind. Vielleicht werden diese Frauen dann in Zukunft mehr geschätzt und besser bezahlt.