Die 23 größten Meilensteine für Frauen(rechte)

Frauen haben schon einiges erreicht. Wir zeigen dir eine Auswahl der 23 größten Meilensteine seit 1791.

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1791 – Die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“
Olympe de Gouges (1748–1793) war eine französische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. 1791 verfasst sie die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ – sie setzt sich damit für die Gleichberechtigung von Frauen ein.
Darin schreibt sie zum Beispiel: 
„Frauen, wacht auf! Was auch immer die Hürden sein werden, die man euch entgegenstellt, es liegt in eurer Macht, sie zu überwinden. Ihr müsst es nur wollen.“
Olympe de Gouges gilt als eine der Vorreiterinnen der Frauenrechtsbewegung.
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1896 – Frauenstudium in DeutschlandIn den Universitäten Heidelberg und Freiburg wird jetzt auch Frauen der volle Zugang zu einem Studium gewährt.
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1911 – der erste WeltfrauentagClara Zetkin schlug schon ein Jahr zuvor die Einführung eines Internationalen Frauentages vor. Die Vereinten Nationen wählten den 8. März als das Datum aus. Der Weltfrauentag entstand als eine Initiativ im Kampf um die Gleichberechtigung, Emanzipation und das Wahlrecht für Frauen.
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1918 – FrauenwahlrechtDer erste große Erfolg der Frauenrechtsbewegung: In der Weimarer Verfassung wurde das aktive und passive Wahlrecht für alle Bürgerinnen ab 21 Jahren verankert.
Bei den Wahlen im darauffolgenden Jahr lag die Wahlbeteiligung bei Frauen bei über 80 Prozent.
Außerdem: Zu diesem Zeitpunkt würde auch der Abbau der Geschlechtsvormundschaft beschlossen. Das bedeutet, dass Väter von unverheirateten Frauen und Ehemänner von verheirateten Frauen nicht mehr die Vormundschaft haben.
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1949 – Gleichberechtigung im Grundgesetz[Teilung Deutschlands: Ab hier beziehen wir uns hauptsächlich auf die BRD]
Das Grundgesetz für die BRD wird ausgearbeitet. Die vier „Mütter des Grundgesetzes“ (darunter Elisabeth Selbert und Friederike Nadig) setzen den Artikel 3 Abs. 2 durch. Darin heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt!“
Gesetzliche Bestimmungen, die gegen diesen Artikel verstoßen, wurden erst ab 1957/58 nach und nach aufgehoben.
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1952 – Mutterschutz wird beschlossenAm 24. Januar wird das „Gesetz zum Schutz der erwerbstätigen Mutter“ beschlossen. Schwangere dürfen jetzt sechs Wochen vor der Geburt und sechs Wochen nach der Entbindung zuhause bleiben. Schwere körperliche Arbeit, Nacht- und Sonntagsarbeit sowie Kündigung bis zu vier Monate nach der Geburt sind jetzt verboten.
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1957 – Gehorsamsparagraf wird gestrichen1354 des BGB sprach dem Ehemann alle Entscheidungen in gemeinsamen Angelegenheiten zu. Männer konnten beispielsweise über den Wohnort beziehungsweise die Wohnung der Frau bestimmen. Am 18. Juni wird dieser Paragraf gestrichen, da er mit dem Gleichberechtigungsgrundsatz (Artikel 3 im Grundgesetz) nicht vereinbar ist.
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1961 – die erste BundesministerinElisabeth Schwarzhaupt wird die erste Bundesministerin. Sie ist Bundesministerin im Gesundheitswesen. Bis die erste Frau das Bundeskanzleramt einnimmt, wird es noch über 40 Jahre dauern.
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1962 – Frauen dürfen ein eigenes Bankkonto habenSelbst wenn der Mann seiner Frau das Arbeiten erlaubte, verwaltete er bis 1962 ihr Gehalt. Seit 1962 dürfen Frauen ein eigenes Bankkonto eröffnen.
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1971 – 374 Frauen bekennen: „Wir haben abgetrieben!“Im Stern-Magazin bekennen sich 374 berühmte und nicht-berühmte Frauen dazu, abgetrieben zu haben. Damit haben sie gegen den Paragrafen 218 StGB verstoßen.
Durch die Aktion wird das Thema Abreibung – bis dahin ein Tabuthema, öffentlich diskutiert. Mehrere feministische Gruppen sprechen sich gegen den Paragraphen aus.
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1977 – Reform des Ehe- und FamilienrechtsDie „Hausfrauenehe“, die die Frau zur Haushaltsführung verpflichtet, wird abgeschafft. Ehemänner dürfen den Job ihrer Frau jetzt nicht mehr fristlos kündigen. Frauen dürfen auch ohne das Einverständnis ihres Mannes berufstätig sein.
Vor 1977 kommen Frauen ihren Ehemann auch nicht verlassen. Sie bekam keinen Unterhalt und hatte wenig Chance auf das Sorgerecht. 1977 wurde auch das Scheidungsrecht angepasst.
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1979 – Mutterschaftsurlaub und Mutterschaftsgeld wird eingeführtDie Bundesfamilienministerin Antja Huber für den Mutterschaftsurlaub ein. Frauen haben ab jetzt eine Arbeitsplatzgarantie und einen Kündigungsschutz. Außerdem wird das Mutterschaftsurlaubsgeld von maximal 750 DM eingeführt. Es wurde bis zu sechs Monate gezahlt.
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1980 – Gesetz zur Gleichbehandlung am ArbeitsplatzIm BGB wird die Gleichbehandlung am Arbeitsplatz festgemacht. Das bedeutet unter anderem:
Stellenausschreibungen sollen geschlechtsneutral formuliert werdenWenn es Hinweise auf eine Benachteiligung von Frauen (wegen ihrem Geschlecht) gibt, trägt der Arbeitgeber im Prozess die BeweislastMänner und Frauen haben ein Recht auf gleiche Bezahlung.Die „Gender Pay Gap“ – also die ungleiche Bezahlung – ist bis heute noch ein Thema im Feminismus.
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1995 – Abtreibungen werden unter bestimmten Bedingungen straffreiDie Regelung, die auch heute noch gilt, wurde mehrmals gekippt und überprüft. Seit 1995 sind Schwangerschaftsabbrüche unter bestimmten Bedingungen straffrei.
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1997 – Vergewaltigung in der Ehe ist eine StraftatDie überwältigende Mehrheit im Bundestag stimmt für die rechtliche Gleichstellung von Vergewaltigung in und außerhalb der Ehe.
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2001 – Das LebenspartnerschaftsgesetzDas Gesetz für die eingetragene Lebenspartnerschaft für zwei Menschen gleichen Geschlechts wird eingeführt. Damit werden auch die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren gestärkt.
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2001 – Frauen dürfen in Teilzeit arbeitenSeit 2001 haben Arbeitnehmerinnen einen Anspruch auf Teilzeit. Das erweitert natürlich die Freiheiten der Frauen – vor allem was Beruf und Familie angeht. 2019 arbeiteten laut Statista über 66 Prozent der Frauen mit minderjährigen Kindern in Teilzeit.
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2005 – erste deutsche BundeskanzlerinDie BRD besteht jetzt schon über 50 Jahre. Angela Merkel ist die erste Frau, die das Amt der Bundeskanzlerin einnimmt.
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2007 – Einführung von Elternzeit und ElterngeldAm 1. Januar wird das Elterngeld und die Elternzeit eingeführt. Mütter und Väter können jetzt bis zu 14 Monate aus dem Beruf aussteigen und bekommen in der Elternzeit noch 67 Prozent ihres Einkommens.
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2013 – #aufschrei-Debatte über AlltagssexismusEine Gruppe von Frauen (unter anderem Feministin Anne Wizorek) nutzen auf Twitter das Hashtag #aufschrei. Unter dem Hashtag berichten Frauen über sexistische Kommentare und Übergriffe aus ihrem Alltag. Innerhalb weniger Tage wird das Hashtag tausendfach genutzt und löst eine Sexismus-Debatte aus.
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2016 – Mehr Frauen in FührungspositionenSeit dem 1. Januar gilt in etwa 150 großen Unternehmen eine Geschlechterquote von 30 Prozent bei neu zu besetzenden Aufsichtsratspositionen.
Auch in über 3500 weiteren Unternehmen gibt es Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen.
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2017 – #MeToo-MovementZahlreiche Frauen beschuldigen im Oktober den Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung, Nötigung oder der Vergewaltigung. Schauspielerin Alyssa Milano will mit dem Hashtag #MeToo Frauen dazu ermutigen, auf sexuelle Belästigung aufmerksam zu machen. Das Thema sexualisierte Gewalt wird jetzt vermehrt diskutiert.
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2020 – Tamponsteuer wird gesenktSeit 2020 gelten Menstruationsartikel nicht mehr als Luxusprodukt. Nach eine 2019 gestarteten Petition wurde die Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent gesenkt.
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Quellen