Wer loslassen lernen will, muss mit seiner Vergangenheit Frieden schließen

Loslassen lernen? Tipps
@ Unsplash / Fuu J

Hast du in letzter Zeit einen Verlust erlitten und fragst dich wie du darüber hinwegkommst? Loslassen lernen ist möglich und dein aktueller Gemütszustand wird dich nicht für den Rest deines Lebens begleiten. Wie du mehr Selbstvertrauen gewinnst und mit deiner Vergangenheit abschließen kannst, liest du hier. 

Was bedeutet loslassen eigentlich?

Loslassen heißt alte Muster, Gewohnheiten, Menschen oder auch einfach die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Für uns Menschen ein schwieriges Unterfangen. Denn wir lieben Routine, Struktur und altbewährtes. Schließlich gibt uns die eigene Komfortzone ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Wer sich dazu entschließt diese zu verlassen, wird sich in den ersten Momenten mit Überforderung und Ängsten konfrontiert sehen. Der Drang, sich wieder zurück in seine Wohlfühlzone zu begeben, ist groß.

Was wir zu Beginn nicht sehen können, ist das was nach dem loslassen passiert. Denn wenn wir unsere Vergangenheit abschließen und Negatives aus unserem Leben verbannen, wird es uns über kurz oder lang wesentlich besser gehen.

Fühlst du dich ständig traurig?

Warum loslassen so wichtig ist

Menschen und ihre Bedürfnisse verändern sich im Laufe des Lebens. Zum Beispiel wenn ein Kind zur Welt kommt. Die Mutter ist 24 Stunden am Tag damit beschäftigt, ihr Kind zu umsorgen. Irgendwann wird es aber auf eigenen Beinen stehen. Jede Mutter weiß, dass dieser Tag kommen wird. Und trotz all der Freude, fällt es schwer, es gehen zu lassen. Aber es ist notwendig.

Denn nur durch Veränderung entsteht Entwicklung. Henry Ford hat einmal gesagt: “Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt für immer der, der er schon ist.”. Deswegen ist es so wichtig, loslassen zu lernen.

Was tue ich wenn ich nicht loslassen kann?

Oft sind wir aufgrund von unserer Vergangenheit nicht bereit loszulassen. An einer Beziehung oder an einer schlechten Gewohnheit festzuhalten, obwohl wir wissen das es uns nicht guttut, ist ganz normal. Aber es kann auch wahnsinnig belastend sein, sich seiner Vergangenheit nicht zu stellen.

Warum das so ist, kann verschiedene Gründe haben:

  • Du hast dich noch nicht damit beschäftigt.
    Menschen neigen meist dazu, negative Erfahrungen in eine Kiste zu packen und sich erst einmal nicht mehr damit zu befassen.
  • Du hast Angst davor, loszulassen
    Seine Komfortzone zu verlassen und nicht zu wissen was die Zukunft bringt, kann beängstigend sein.
  • Dein Umfeld beeinflusst dich negativ
    Wenn deine Freunde oder Familie auch Probleme haben, sich mit ihre Problemen auseinanderzusetzen und Vergangenes verdränge, beeinflusst das auch dich.
  • Du hast deine Lektion noch nicht gelernt
    Manchmal muss der Schmerz groß genug sein, ehe man bereut ist, sich mit ihm auseinanderzusetzen und ihn dann loslassen zu können.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, loszulassen?

Wie so oft im Leben gibt es nicht “den” geeigneten Zeitpunkt. Da du diese Entscheidung aber für dich selbst und ganz alleine triffst: Versuche auf deine innere Stimme und auf dein Herz zu hören. Verdeutliche dir, warum du eine Person oder eine Sache aus deinem Leben verbannen möchtest. Die Altbewährte Pro- und Kontraliste kann dir helfen, Argumente zu formulieren und zu sortieren. Was könntest du verlieren, in dem du loslässt? Wie würde es dir gehen, wenn du loslässt?

Stell dich deiner Angst – was hast du zu verlieren? 

Zum Loslassen lernen gehört aber auch, sich Ängsten zu stellen, was im ersten Moment sehr unbequem sein kann. Versuche dir, klar zu machen, wovor du Angst hast und ob diese Angst wirklich berechtigt ist. Ein Gespräch mit einer Vertrauensperson kann dir helfen, die Dinge klarer zu sehen. Am besten eignen sich dafür Menschen, die bereits ähnliches durchgemacht haben, sie können sich in deine Situation hineinversetzen und dir von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Solltest du niemanden kennen oder dich deinen Bekannten nicht öffnen wollen, kann auch therapeutische Unterstützung dabei helfen, die eigenen Ängste zu überwinden und loslassen zu lernen. 

Wie kann ich mit meiner Vergangenheit abschließen, um loszulassen?

Wenn wir uns aber über einen längeren Zeitraum nur mit negativen Emotionen und Gedanken beschäftigen, wird es schwieriger Freude zu empfinden und einen Neubeginn zu wagen. Was also kann man tun, um die Vergangenheit loszulassen?

Wie all unsere Entscheidungen beginnt auch das Loslassen lernen im Kopf.

  • Akzeptiere, dass du vergangene Dinge nicht ändern kannst, selbst wenn du es möchtest.
  • Verstehe, dass das Leben nicht immer fair ist.
  • Du musst nicht immer alles richtig machen, verurteile dich nicht für deine Fehler.
  • Irren ist menschlich, akzeptiere, dass sich andere Menschen nicht immer korrekt verhalten
  • Loslassen ist kein Versagen, sondern eine neue Chance dein Leben zu gestalten.

Übung macht den Meister auch beim Loslassen lernen

Mach dir bewusst, dass du deine Gefühle beeinflussen kannst. Denn sie entstehen aus deinen eigenen Gedanken. In dem du deine Sichtweise veränderst, werden sich auch deine Gefühle verändern.

Wenn du dich bereit für eine Veränderung in deinem Leben fühlst, dann ist der erste Schritt in Richtung Freiheit, mit einem einfachen Satz zu beginnen. „Ich bin bereit loszulassen“, wiederhole diesen Glaubenssatz immer wieder. Vor allem in Situationen, wo die traurigen Momente in dir hochkommen. Vielleicht fühlt es sich in den ersten Momenten so an, als würdest du dich selbst belügen. Aber je öfter du dir selber sagst, dass du bereit bist loszulassen, desto besser wird auch dein Gefühl dabei.

Nicht alles klappt immer auf Anhieb. Setze dich nicht unter Druck, wenn das Loslassen lernen nicht sofort funktioniert. Denn indem du etwas los lässt, entsteht erstmal eine Lücke in deinem Leben. Das kann weh tun, also hetze dich nicht und lass diese Gefühle zu. Verliere trotzdem nicht das große Ziel aus den Augen, denn es gibt bestimmt viel zu verlieren, aber umso mehr zu gewinnen.

Einsamkeit überwinden:

Quellen