Lubrikation: Wie wird eine Frau feucht?
Die meisten Frauen werden feucht, wenn sie sexuell erregt sind. Diese sexuelle Spannung wird meistens im Vorspiel durch Petting, Streicheln und Berühren oder auch durch erotische Fantasien ausgelöst. Die Scheide wird weiter und länger und die Schleimhaut bildet eine schützende Feuchtigkeit, auch vaginale Lubrikation genannt. Die Scheidenfeuchtigkeit setzt sich durch einen besonderen Schleim zusammen, der in den Drüsen des Muttermundes gebildet wird und der anschließend in die Vagina weitergegeben wird.
Wusstest du, dass die Lubrikation der Frau Pheromone enthalten können, die dich attraktiver auf deinen Partner wirken lassen? Im Laufe deines Zyklus verändert sich das Vaginalsekret auch in seinem Geruch, seiner Konsistenz und sogar im Geschmack.
Falls du länger unter einer trockenen Vagina leidest, anhaltend Probleme hast, feucht werden zu können oder Schmerzen beim Sex hast, solltest du auf jeden Fall einen Termin bei deinem Frauenarzt vereinbaren. Eine nicht ausreichend feuchte Scheide kann nämlich auch Symptom für verschiedene (hormonelle) Krankheiten sein.
Mögliche Gründe für Scheidentrockenheit
Wenn du nicht feucht werden kannst, kann es verschiedene Gründe dafür geben. Diese treten hier besonders häufig auf:
- Kein Vorspiel vor dem Sex
Die Scheidenfeuchtigkeit hängt stark mit deiner sexuellen Erregung zusammen. Bist du mit deinen Gedanken woanders oder war das Vorspiel zu kurz, kann es durchaus vorkommen, dass du nicht feucht genug wirst, was dann natürlich Schmerzen beim Sex zur Folge hat. - Innere Blockaden
Stress, Angst und zu viel Druck sind für viele Frauen der Grund für Libidoverlust. Und ist man nicht in Stimmung für Sex, dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass aureichent Scheidenfeuchtigkeit produzieren wird. Beobachte deinen Körper: Reguliert sich die Feuchtigkeit deiner Vagina wieder, wenn du entspannter bist? Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können dir helfen, Körper und Geist wieder ins Lot zu bringen.
- Niedriger Östrogenspiegel
Das weibliche Hormon Östrogen sorgt für die Feuchtigkeit an Scheidenhaut und dem Bindegewebe im Beckenbodenbereich. Besonders in den Wechseljahren (Klimakterium) oder bei Frauen, deren Eierstöcke fehlentwickelt oder nur eingeschränkt funktionsfähig sind, kann Östrogenmangel auftreten. - Einnahme der Pille
Aber auch die Einnahme einer niedrig dosierten Antibabypille kann dieser Hormonmangel dazu führen, dass du nicht feucht werden kannst. Die Scheidenhaut wird nicht mit ausreichend Östrogen versorgt, weshalb die Vaginalhaut dünner und sensibler wird. Das Gewebe verliert seine Feuchtigkeit und die Durchblutet wird beeinträchtigt. - Ungesunder Lebensstil
Dass zu viel Alkohol und Zigaretten nicht gut für unsere Gesundheit sind, dürften die meisten von uns wissen. Wenn wir zu viel davon konsumieren, hat das Einfluss auf unsere Blutgefäße. Das kann auch bedeuten, dass du häufiger mit einer trockenen Scheide zu kämpfen hast. - Übertriebene Hygiene
Eine Seife, die nach Mandelmilch mit Honig riecht, ist ja auf den Händen schön und gut, in deinem Intimbereich hat sie allerdings nichts zu suchen. Deine Vagina reinigt sich von ganz alleine, zu viel Pflege sorgt nur dafür, dass die Haut gereizt wird. Das hat zur Folge, dass es dir beim nächsten Sex mit deinem Freund schwerer fallen wird, feucht zu werden. Lauwarmes Wasser ist für die tägliche Reinigung ausreichend. - Entzündungen im Intimbereich
Auch Entzündungen und Infektionen im Genitalbereich könnten für Probleme der Lubrikation verantwortlich sein. Deswegen solltest du bei anhaltenden Problemen auch medizinische Gründe abklären lassen.
Tipps, wie du wieder feucht werden kannst
Vorab – hast immer wieder Probleme, ist es ratsam organische Ursachen wie Östrogenmangel etc. abklären zu lassen. Sprich mit deinem Frauenarzt darüber. Wenn hier alles in Ordnung ist, haben wir ein paar Tipps, wie es vielleicht besser klappt mit dem Feucht-werden:
- Lass dir Zeit
Merke: Sex ist kein Wettrennen. Du kannst natürlich nicht feucht werden wenn das Vorspiel zu kurz kommt. Du und dein Partner sollten vor allem deinen Brüsten, Klitoris und andere sinnliche Körperstellen Aufmerksamkeit schenken: Das regt nicht nur das Verlangen nach Sex, sondern auch die Feuchtigkeitsproduktion deiner Scheide von ganz allein an. - Gleitgel benutzen
Falls beim Sex die Scheide wieder trocken wird, dann scheue dich nicht, Gleitgel zu benutzen. So macht der Sex wieder richtig Spaß und du muss dir keine Sorgen um eventuelle Schmerzen machen. - Deine Vagina braucht Flüssigkeit
Jeder weiß, dass viel Trinken gesund für den Körper ist. Auch dein Intimbereich profitiert von der Wasserzufuhr. Falls du bestimmte Medikamente nimmst, die bekannt dafür sind, Schleimhäute auszutrocknen, ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. - Mach dir keinen Druck
Sich unter Druck zu setzen oder verkrampft zu sein, hat einem beim Sex noch nie geholfen. Mach dich locker, du kannst deinem Partner schließlich vertrauen. Und wenn du einmal entspannt bist und den Kopf für einen Moment ausschaltest, dann klappt das mit dem feucht werden von allein.